Begründer der Gestalttherapie

Die letzten Lebensphasen von Fritz Perls, Laura Perls und John Goodman

Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie verließ 1969 Esalen und die USA und wanderte nach Kanada aus. Er hatte in Esalen letztlich nicht die erwünschte Gemeinschaft gefunden. Zudem fühlte er sich angesichts der politischen Entwicklung in den USA – repräsentiert durch Präsident Nixon und den kalifornischen Gouverneur Reagan – zunehmend unwohl. Am Lake Cowichan in British Columbia gründete er das Gestalt Institut of Canada, wo er das Konzept des Gestalt Kibbuz entwickelte – eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft von Gestalttrainern und Trainees, in der es keine Unterscheidung zwischen Lehrern und Schülern, Arbeit und Freizeit geben sollte. 1970 begab er sich auf eine Europareise, hielt nach seiner Rückkehr seine beiden letzten Workshops in New York und musste wegen großer gesundheitlicher Probleme seine Arbeit abbrechen. Er wurde unter Verdacht eines Pankreas-Karzinoms operiert und starb am 14. März 1970 nach einem Herzanfall. Seine letzten Tage verbrachte er meist in Gesellschaft seiner Frau Laura Perls.

Laura Perls blieb vorwiegend in New York, wo sie sich um die Belange des New York Instituts for Gestalt Therapy kümmerte, kontinuierlich in ihrer Praxis arbeitete, fortlaufende Ausbildungs- Weiterbildungs- und Supervisionsgruppen leitete und weiterhin als Lehrtherapeutin und Mentorin fungierte. Sie begleitete ihre in den 40er Jahren eingerichteten Ausbildungsgruppen bis 1989; zudem hielt sie alljährliche Workshops in den USA und in Europa. Wegen ihres verschlechterten Gesundheitszustandes kehrte sie im Mai 1990 in ihre Geburtsstadt Pforzheim zurück, wo sie im Beisein ihrer Tochter  am 13. Juli 1990 starb. Auf ihren Wunsch hin wurde ihre Urne zusammen mit der von Fritz Perls auf dem jüdischen Pforzheimer Friedhof beigesetzt.

Paul Goodman verstand sich in seinen letzten Jahren vor allem als Gewissen der Gesellschaft. Unermüdlich machte er aufmerksam auf „…die metaphysische Notsituation der modernen Gesellschaft: Das Gefühl der Machtlosigkeit des Einzelnen in seiner riesigen sozialen Maschinerie.“ Der Tod seines Sohnes stürzte ihn in tiefe Trauer, die er nicht überwinden konnte. Nach einer Reihe von Herzattacken starb er am 2. August 1972 kurz vor seinem 61. Geburtstag.

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