Humanistische Psychologie

Als Humanistische Psychologie wird eine psychologische Schule bezeichnet, die Menschen unterstützen möchte, eine gesunde, sich selbst verwirklichende und kreativ-schöpferische Persönlichkeit zu entwickeln. Mit den Worten Carl Gustav Jungs ausgedrückt: „Den Menschen dabei zu unterstützen, der Mensch zu werden, der er oder sie sein kann.“ 

Die Humanistische Psychologie wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts vor allem von Virginia Satir, Abraham Maslow und Carl Rogers entwickelt und vorangetrieben.

Das humanistische Menschenbild

Die Grundannahme besteht in einer optimistischen Einschätzung der Fähigkeiten der Menschheit, zu einer besseren Existenzform zu finden. Ziel ist es, das damit zusammenhängende Potenzial zu erkennen und auszuschöpfen. Es besteht in den folgenden fünf Annahmen:

Der Mensch…

  1. … ist mehr als die Summe seiner Teile: Der Mensch besteht aus mehr, als aus einem reinen Zellkörper. Der Mensch ist ein Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele und wird ganzheitlich betrachtet. Wir setzen unsere Kraft und Lebendigkeit ein, um uns gegenseitig zu fördern, hin zu einem gemeinsamen Nutzen.
  2. … lebt in zwischenmenschlichen Beziehungen: Die Verbindung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Wir sind hierbei bestrebt, unser Denken, Handeln und Fühlen auf einander zu beziehen. Getragen von dem Wissen, nur auf diese Weise als Gesellschaft erfolgreich sein zu können. 
  3. … lebt bewusst und kann seine Wahrnehmungen schärfen: Es das Bestreben des Menschen, sein Bewusstsein zu weiten, d.h. sein Wissen über zu vergrößern. Hierzu dient ihm die Wahrnehmung, als Prozess der Informationsgewinnung. Er verarbeitet hierbei Reize aus der Umwelt und aus dem Körperinneren.
  4. … kann entscheiden: Der Mensch kann zwischen einer oder mehreren Handlungsalternativen entscheiden. Er hat das Potenzial frei und nicht vorherbestimmt zu entscheiden.
  5. … ist intentional. Der Mensch hat die Fähigkeit, Ziele zu formulieren oder sich auf reale oder mentale Zustände zu beziehen. Er ist in der Lage sein Handeln darauf abzustimmen.

Um die Entwicklung gesunder, sich selbst verwirklichender, selbstbewusster und schöpferischer Persönlichkeiten zu unterstützen, gibt es grundsätzlich zumindest zwei Möglichkeiten:

  • Durch eine frühe Förderung der Selbstentfaltung in der Entwicklung des Menschen von der Geburt an durch eine positive und daruaf abgestimmte Erziehung in der Familie und der Gesellschaft und
  • Das persönliche Potenzial der Veränderungsarbeit. „Jeder verfügt über das Potenzial, sich selbst zu begreifen und […] zu verändern.“ (Carls Rogers). Das bedeutet, dass selbst wenn wir die schlechtesten und defizitärsten Startbedingungen in unserem Leben hatten, verfügen wir über das Potenzial uns daraus zu befreien.   

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