NLP-Technik des Ankerns

Die Technik des Ankerns ist eine der wesentlichen Grundlagen im NLP. Sie geht zurück auf die Arbeiten von Anton Pawlow, der nachweisen konnte, dass es neben den unbedingten Reflexen auch erlernte (bedingte) Reflexe gibt. Hierzu kreierte sein berühmtes Experiment mit Hunden und Glocke. Den Hunden wurde ein Napf mit Essen vor die Nase gestellt und unmittelbar kam es zum unbedingten Reflex, nämlich zum physiologischen Vorgangs des Speichelflusses im Maul der Hunde. Im nächsten Schritt verband Pawlow die Präsentation des Essens mit einem Schlag auf eine Glocke. Jedes mal, wenn den Hunden in Zukunft das Essen vorgesetzt wurde, erklang der Schlag einer Glocke. Auf diese Weise wurde der Einsatz des Speichelflusses mit dem Glockenschlag kombiniert. Dies wurde ein paar mal wiederholt. Im letzten entscheidenden Schritt wurde zwar wieder die Glocke geschlagen, allerdings wurde kein Napf mit Essen vorgesetzt. Das Überraschende nun war, dass, obwohl kein Essen vorgesetzt wurde, der Speichelfluss dennoch einsetzte. 

Dieses Experiment zeigte, dass jede beliebige innere Reaktion mit jedem beliebigen äußeren Reiz gekoppelt werden kann. Diesen Prozess, der in unzähligen Versuchen bestätigt wurde, nennt man Konditionierung. Er wurde zum Eckpfeiler in der klassischen Lern- und Verhaltenstherapie.

Konditionierungen sind uns allen aus dem Alltag gut bekannt und werden recht häufig in der Werbung eingesetzt. Jeder kennt die Fanfaren der Tagesschau und verbindet den Klang augenblicklich mit der Sendung im Fernsehen oder auch die fünf Töne der Telekomwerbung würden uns auch ohne dass Werbung einsetzt an die Telekom denken lassen.

Prinzip des Ankerns

Dieses klassische Konditionierungsmodell fand u. a. Einzug in die praktische Gestalttherapie, z. B. durch den Einsatz der Visualisierung von bestimmten Bildern. Bandler und Grinder, die Begründer des NLP, haben hieraus letztendlich das Konzept des Ankerns entwickelt und dabei entscheidende Änderungen vorgenommen. 

  • Es reicht in der Regel ein Versuch aus um die Konditionierung durchzuführen, wenn die innere Reaktion besonders lebhaft und intensiv ausfällt.
  • Nicht nur äußere Reize, sondern auch innere Vorgänge wie Erinnerungen oder Bilder können als Anker dienen. Im NLP sind diese gleichberechtigt neben den äußerlichen sichtbaren Reizen.

Durch ein entsprechende Reiz-Reaktions-Konditionierung gelingt es im NLP einen Auslösemechanismus einzurichten, der es uns erlaubt in jeder beliebigen Situation einen gewünschten Zustand herzustellen.

Arten von Ankern

Anker im Repräsentationssystem

Visueller Anker

Rot fungiert häufig als Stoppfarbe, Logos sollen eine unmittelbare Verbindung zur Firma oder Organisation herstellen, Gesichtsausdrücke drücken Gefühle aus und werden als solche erkannt.

Auditiver Anker

Kirchenglocken läuten zum Gottesdienst, Nationalhymnen werden mit Ländern verbunden, Polizeisirenen

Kinästethischer Anker

Streicheln, Hautberührungen, Umarmungen, Schlag auf die Schulter, Halten von Hand und Unterarm bei einer Begrüßung 

Olfaktorischer oder gustatorischer Anker

Gerüche von Seen oder Flüssen, Gerüche aus der Kindheit, Krankenhausgeruch, Geschmäcker aus der der Kindheit (Lieblingsgericht)

Anker die für verschiedene Situationen verwendet werden

Ressourcenanker

Eine besonders kraftvolle Erinnerung aus der eigenen Vergangenheit durch Ankern in die Gegenwart holen.

Dissoziations-Anker

Eine besonders kraftvolle Erinnerung der Neutralität aus der eigenen Vergangenheit durch Ankern in die Gegenwart holen.

Problemanker

Ein als problematisch wahrgenommen Situation in der Vergangenheit wurde mit entsprechenden Ankern verbunden. Auf diese Weise können Töne, Gerüche oder Bilder schmerzhafte Erinnerung und Gefühlszustände auslösen. 

 

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