Der Westküstenstil der Gestalttherapie

 

Der Westküstenstil in der Gestalttherapie wurde von Fritz Perls geprägt. Er geht zurück auf die Zeit, in der Perls im Esalen-Institut lebte und arbeitete. Nach Entdeckung des Impass oder Engpasses war er begierig, seine Form der psychotherapeutischen Arbeit zu demonstrieren. Perls war zu der Überzeugung gelangt, durch seine Erkenntnisse das Wesen der Psychotherapie gefunden zu haben. Er erfand den Lehr-Workshop, bei dem eine Gruppe von Klienten für einige Tage zusammenkam, um Gestalttherapie zu erfahren. Diese Workshops waren sehr auf Perls zugeschnitten und dies führte dazu, dass er seine kreativen Ideen nicht mehr in vertiefenden und klärenden Gesprächen diskutierte. Insbesondere beim Konzept des Impass’ wird dies deutlich. Es kam nicht zur Theoriebildung, sondern es blieb bei Ansätzen. Durch den fehlenden theoretischen Hintergrund versuchten seine Schüler zu ergründen, wie er es ‚machte’, wodurch es zu einer ungesunden Fixierung auf seine Person kam.

Merkmale, die auf den Westküstenstil zurückgehen, sind vor allem:

  • Einzelarbeit in der Gruppe
  • Konzentration auf den Ich-Du-Kontakt von Therapeut und Klient
  • Orientierung an den Prozessen im Hier und Jetzt
  • Therapeut verhält sich in hohem Masse offen und authentisch
  • Konfrontation als Mittel, um Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern

Digitale Kontaktdaten: