Transformation

Als Transformation wird der Entwicklungsübergang der langsamen Verwandlung oder des plötzlichen Umbruchs bezeichnet.

Übergänge vom Kind zum Jugendlichen oder vom Jugendlichen zum Erwachsenen sind in unserer Gesellschaft mit Geburtstagen verbunden. Doch gehen äußere und an das Alter gebundene Übergänge nicht immer mit einer inneren Transformation überein. Oft verläuft das innere Wachstum langsamer. Nur manchmal bewirken äußere Umstände auch ein schnelleres inneres Wachstum, z.B. wenn die Kindheit verkürzt wird, weil (zu) früh Verantwortung erwartet und übernommen wird.

Als Transformation bezeichnet man aber auch den Moment, wenn sich Gefühle beginnen zu verändern. Wenn sich Leid in Freude wandelt oder Angst in Kraft.

Transformation geschieht und ist ab einem gewissen Moment nicht mehr aufhaltbar. Sie ist meist das Ergebnis innerer Prozesse auf Basis einer tieferen Erkenntnis. Ihr geht in der Regel ein Verständnis der Zusammenhänge eigener Probleme voraus und es gelingt dadurch, die Wahrnehmung des eigenen Selbst zu erweitern.

Krisenzeiten können unendlich schwer sein und stellen doch große Chancen der Transformation dar. So ist beispielsweise das Ausmaß an Tragik bei Trennungen oder wenn gar ein Angehöriger oder ein Kind gestorben sind, nicht zu beschreiben. Wir werden in diesen Momenten auf uns selbst zurückgeworfen.

Es gibt verschiedene Wege, wie Menschen mit dieser Trauer umgehen. Ein Weg ist der des Kampfes und der Schuldzuweisung. Weshalb konnte das passieren, wessen Schuld ist es und wieso haben Ärzte nicht helfen können? Befriedigende Antworten auf diese zu Recht gestellten Fragen sind selten zu finden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, tiefer in sich selbst zu sinken und die Tragödien des Lebens für das eigene Wachstum zu nutzen. Oft braucht es hierfür etwas Zeit, aber es ist dann eine für das Selbst heilsame Weise des Umgangs mit Trauer.

Stehen Transformationen an, ist ein haltgebendes Umfeld wichtig, um sich auf tiefe Prozesse einlassen zu können. Dies kann eine innige Bindung zu einem Menschen, eine Meditationsmethode oder eine Psychotherapie sein. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine Entschiedenheit, ehrlich mit sich selbst zu sein.

„Was nicht zu Ende gelitten wird, kehrt wieder.“ (Hermann Hesse)

Bleiben die Möglichkeiten zur Transformation ungenutzt, können sich leidvolle Lebensmuster wiederholen. Wer immer wieder in ähnliche Konflikte mit seinen Vorgesetzten gerät oder dessen Partnerschaften immer wieder zerbrechen, stellt sich oft die Frage auf: „Weshalb passiert mir das immer?“. Diese Frage kann aus einer Position der Passivität gestellt und verstanden werden oder sie kann, eigenverantwortlich formuliert, als Weckruf wirken und als Einladung verstanden werden. Und so erinnert das obige Zitat, diese Einladungen zu nutzen und fordert dazu auf, etwas Neues zu wagen.

Es benötigt meist einen bestimmten Leidensdruck, um sich auf Veränderungen einzulassen, denn der Weg selbst ist mitunter schmerzhaft. Versöhnung ist ein wesentlicher Teil dieser Transformation. Nachsichtigkeit mit sich selbst und einverstanden sein mit dem eigenen Weg tragen letztendlich zu Verständnis und Mitgefühl auch für andere bei und führen so zur Befreiung.

Doch wie lang der Weg auch sein mag, sowohl im Verlauf als auch im Ergebnis, kann es immer wieder zu tiefen, beglückenden und berührenden Erlebnissen und Gefühlen kommen. Wird Verantwortung für das eigenen Leben auf diese Weise übernommen, kann Transformation und Heilung geschehen.

Verständnisvolle Begleitung, privat oder professionell, können Sie in diesem Prozess unterstützen.

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