Gelingen von Paarbeziehung

Wann Paarbeziehungen gelingen ist eine spannende Frage. Partnerliebe gehört sicher dazu und kann erlernt werden, wie ich in meinem Vortrag über Gelingende Paarbeziehungen gezeigt habe. Erfahrungen aus meinen Psychotherapien und Paartherapien zeigen jedoch auch, dass die Einhaltung bestimmter Funktionsprinzipien hilfreich ist.

Eine Paarbeziehung wird zunächst dann als gelingend wahrgenommen, wenn beide:

  • emotionale und sexuelle Zufriedenheit in der Beziehung empfinden.
  • im gegenüber Unterstützung in der eigenen persönlichen Entwicklung finden.
  • lieben und sich geliebt fühlen.
  • sich für das Gelingen der Beziehung verantwortlich fühlen.
  • als gleichwertige Partner wahr- und ernstgenommen werden.
  • eine ausgewogene Balance zwischen Autonomie und Bindung erleben.

Grundbedürfnisse in einer Beziehung

Wesentliche menschliche Grundbedürfnisse sind Verbindung, Autonomie, Kontrolle und Lust. Nicht immer sind wir uns dessen bewusst und manchmal stehen wir uns hinsichtlich einer Erfüllung dieser Bedürfnisse selbst im Weg.

Soweit es unser Bedürfnis nach Verbindung angeht, sehnen wir uns nach einer Zeit zurück, in der wir in völliger Geborgenheit auf magisch-geheimnisvolle Weise versorgt wurden. Alles war vorhanden in dieser perfekten Symbiose aus Umwelt und uns selbst, die wir in den ersten Monaten unseres Entstehens erleben durften. Die Sehnsucht danach bleibt in uns lebendig.

Dem Wunsch, diese verlorene Symbiose wiederzufinden, kommt eine Paarbeziehung der erlebten Mutter-Kind Symbiose in unserer Vorstellung am nächsten. Mit dieser Vorstellung verbunden ist meist eine Sehnsucht nach der Erfüllung der elementarster Bedürfnisse von Einander-Gehören, von Pflege und Umsorgung, Schutz, Geborgenheit und Abhängigkeit. Diese Vollkommenheit in einer Paarbeziehung zu erwarten ist zwar verständlich, entspricht jedoch einem kindlichen Denken. Für eine erwachsene, intime, umfassende und verbindliche Paarbeziehung bedarf es anderer Eigenschaften. Eigenschaften die eher auf ein hohes Maß an Identität, Stabilität, sowie Autonomie schließen lassen.

Funktionsprinzipien von Paarbeziehungen

Die Definition von allgemeinen Funktionsprinzipien ist etwas schwieriger, als die Festlegung von Kriterien einer gelingenden Paarbeziehung. Kein Mensch gleicht dem anderen und so gibt es gibt auch unzählig viele verschiedene Modelle eine Beziehung zu leben. Sogar wenn sich äußerlich vieles ähnelt, können Beziehungen im intimen Erleben sich deutlich voneinander unterschieden. Somit sind auch die Wege zu einer gelingenden Beziehung zahlreich. Dies bedeutet, auch wenn Sie sich in den folgenden Funktionsprinzipien mit Ihrer Beziehung nicht wiederfinden sollten, kann sie dennoch gelingen und glücklich sein.

Auf Basis seiner eigenen Erfahrungen in unzähliger therapeutischer Prozess als Paartherapeut hat Jürg Willi, Ordinarius für Psychiatrie in Zürich, in seinem sehr lesenswerten Buch die „Die Zweierbeziehung“, folgende Funktionsprinzipien als besonders erfolgversprechend zusammengestellt:

In den folgenden Blogs werden diese Prinzipien näher erläutert um später daraus ableitend das Kollusionsmodell vorzustellen.

Haben Sie hierzu weitere Fragen oder sind Sie interessiert? Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme per Telefon oder auch per: 

Digitale Kontaktdaten: