Die Frage lieben

 

«(…) und ich möchte Sie, so gut ich es kann bitten, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben, wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie jetzt nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antworten hinein.»

Rainer Maria Rilke – Zitat aus Briefe, erster Band: 1897 bis 1914, (Wiesbaden) 1950, 49

Die Frage lieben, auch wenn wir die Antwort noch nicht kennen, hat im therapeutischen Prozess eine weitreichende Bedeutung. Es ist die Aufforderung zur Annahme dessen was ist und damit zur liebevollen Hinwendung zu uns selbst. Jeder Weg der Veränderung braucht seine Zeit und ist für jeden Menschen unterschiedlich lang. Manchmal passiert es, dass wir in die Antworten hineinleben und manchmal hilft es, sich auf diesem Weg Unterstützung zu suchen. 

Liebevolle Hinwendung uns selbst gegenüber braucht Bewusstheit und Übung, denn meist hat der Kritiker in uns die Oberhand. Wie wäre es aber, wenn sich selbst das, was wir an uns nicht mögen, durch Erkenntnis verwandeln ließe in Liebe?

Sobald sich Hindernisse in Schutz oder Freunde verwandeln, werden diese zu wohlgmeinten Hinweisen auf dem Weg der Selbsterkenntnis.

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