NLP – Das Meta-Modell der Sprache

Sprache ist zunächst immer ein Ausdruck des subjektiven, d.h. eigenen Erlebens. Vor diesem Hintergrund sind sprachliche Informationen meist recht unvollständig in Bezug auf das reale, dazugehörige Erlebnis. Mit den uns zur Verfügung stehenden sprachlichen Mitteln, gelingt daher nur eine Repräsentation von etwas, das bereits eine Repräsentation darstellt. Letztendlich handelt es sich sogar um drei Repräsentationen, wie wir im Folgenden noch sehen werden.

Repräsentationsebenen des Erlebten

Die erste Repräsentation ist eine spezifische Auswahl dessen, was uns an Eindrücken zur Verfügung steht.  Die Auswahl wird in unserem Gehirn getroffen. Dann drücken wir dieses gespeicherte Ereignis nach innerer Verarbeitung (2. Repräsentation) und Übersetzung (Codierung) in unserer Sprache mit erneuter Filterung durch Generalisierung, Tilgung und Verzerrung als sprachliche Mitteilung unserer Umwelt gegenüber aus (3. Repräsentation).

Filterprozesse beeinflussen unser Wahrnehmung von der Welt. Die gängigsten Filterprozesse  sind Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen. Ganz gleich wer über seine Erfahrungen spricht. Immer stellt die Sprache nur eine Auswahl dessen dar, was tatsächlich vorgefallen ist. Dies gehört zum Wesen der Kommunikation! Worte geben immer nur eine Skizze dessen wieder, was alles tatsächlich geschehen ist. Würden wir die Auswahl nicht treffen, könnten wir nicht kommunizieren, denn wir würden nicht nur uns selbst, sondern auch unser Gegenüber überfordern.

Dies bedeutet aber, dass ein wesentlicher Teil dessen was geschehen ist, ausgelassen wird. Vielleicht weil er demjenigen, der von seinen Erfahrungen berichtet, als unwesentlich vorgekommen ist. Der Zuhörer muss, um zu verstehen, selbst eine Repräsentation der Erfahrung aufbauen.

Hier beginnt das weite Feld der Interpretation des Gesagten und des Auffüllens von Lücken, wie es dem Hörenden nach dem eigenen Bild von der Welt sinnvoll erscheint.

John Grinder und Richard Bandler entwickelten NLP unter anderem aus der Beobachtung von erfolgreich tätigen Psychotherapeuten u.a. Gestalttherapeuten.  Hierbei entdeckten sie, dass spezielle Fragetechniken dazu führten, schnell zum Wesentlichen einer Information vorzudringen. Sie entwickelten aus dieser Fragetechnik heraus das Meta-Modell der Sprache. Es dient dazu, präzise Kommunikationsmuster an Menschen vermittelbar zu machen.

Die Basis des Meta-Modells besteht in Folgendem:

  • zuhören, was gesagt wird
  • eine eigene innere Repräsentation des Gesagten im eigenen Bewusstsein zu erstellen, die ausschließlich auf dem aufbaut, was gesagt wurde.
  • sich selbst zu fragen: Wer oder was ist nicht vollständig?

Besonders wenn Menschen ein Problem haben, reden sie in ihrer Problemsprache mit entsprechenden Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen.

Semantische Fehlgeformtheit (dysfunktionale Kognition) ist ein Voraussetzung, um überhaupt psychisch-seelische Probleme zu entwickeln. Der klassische Satz in der Therapie: „Keiner mag mich! Ich kann nichts daran ändern!“ ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Dieser vollständige Ausschluss einer Ausnahme ist eine typische Generalisierung und hält, zusammen genommen mit der geäußerten Ohnmacht, den Sprecher dieses Satzes davon ab, etwas an seinem Zustand zu ändern. Oder auch nur ändern zu können, denn er bestätigt sich selbst die Aussichtslosigkeit durch diese semantisch fehlgeformte Aussage.

In einem Kommunikationstraining oder NLP Coaching werden durch Metamodellierungen diese dysfunktionalen Kognitionen bewusst gemacht und so verändert, dass die neuen (funktionalen) Aussagen ressourcenorientierte Veränderungsschritte ermöglichen.

 

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